Am Freitag, 7. November 2025, war es endlich so weit: Die Schülerinnen und Schüler der 4. Klassen aus Tecknau und aus Oltingen-Wenslingen haben sich auf dem Weg nach Basel gemacht, um gemeinsam ihre französischsprachige Partnerklasse aus Develier in Jura persönlich zu treffen. Seit einem Jahr hatten die Kinder bereits Kontakt miteinander (Briefe mit Fotos, Videos von Schulhäuser, Weihnachtslieder ) - nun sollte aus dem Briefkontakt ein echtes Miteinander werden.
Der Abenteuer begann am Bahnhof Tecknau, wo wir die 4. Klasse aus Oltingen-Wenslingen kennenlernten. Im Kunstmuseum Basel angekommen, trafen wir dann auf die 14 Schülerinnen und Schüler aus dem Jura. Nach der zweisprachigen Bergüssung durch die Lehrpersonen Muriel Schaller-Berthold (Develier), Miriam Walter (Oltingen-Wenslingen) und Anne Pironnet sowie ein kurzes Znüni „goûter“ mit Totché (salzige Tarte, eine Spezialität aus dem Jura) startete das gemeinsame Programm.
Der Vormittag im Innenhof des Museums stand ganz im Zeichnen des Kennenlernens. Mit Bingo, Bewegungsspielen und Sprachaufgaben gelang es, Hemmungen rasch abzubauen. Beim Kennenlern-Bingo erhielt jedes Kind ein Blatt mit verschiedenen Feldern, in denen kurze Aussagen standen - etwa „Je joue au football.“, „Ich habe eine Schwester oder einen Bruder.“ oder „J‘aime le chocolat.“. Die Aufgabe bestand darin, für jedes Feld eine passende Mitspielerin oder einen passenden Mitspieler zu finden. Dabei durften die Kinder aber nicht in der eigenen
Klasse suchen, sondern mussten aktiv auf Kinder aus dem anderen Kanton zugehen. Hatte jemand eine passende Eigenschaft, schrieb man dessen Namen ins Feld. So entstanden viele kurze Gespräche, oft mit Händen und Füssen, und die Kinder lernten in kurzer Zeit die neuen Gesichter kennen. Sehr beliebt war im Anschluss auch das Telefonspiel, bei dem kurze französische oder deutsche Botschaften weitergegeben wurden. Lachen, Raten, Rennen, Erklären, Spielen ist eine Brücke über jede Sprachgrenze hinweg.
Nach der Mittagspause folgte der Höhepunkt des Tages im Kunstmuseum: eine Führung durch die Ausstellung und ein kreativer zweisprachiger Workshop. Zuerst wurden die Ausstellung besucht und Farben, Formen und Emotionen von einigen Bildern diskutiert. Die Kinder betrachteten im Workshop und im Gespräch das Verhältnis von Emotionen und Farben - manchmal auf Deutsch, manchmal auf Französisch, oft in einem munteren Mischmasch. Danach konnten sie selbst aktiv werden und gestalteten eigene Kunstwerke, die am Ende wie eine farbenfrohe Mini-Ausstellung wirkten.
Zum Abschluss kamen alle nochmals zusammen: Es wurde ein Abschlussspiel gespielt, gemeinsam Basler Läckerli verspeist und natürlich wurden Gruppenfotos gemacht - als Erinnerung an einen Tag, an dem 30 Kinder gezeigt haben, wie Verständigung gelingen kann, wenn Neugier und Offenheit im Vordergrund stehen.
